Die letzten Jahre haben wir den Tagesausflug nach Formentera meistens ausfallen lassen, da es organisatorisch mit früh aufstehen, Mietwagen klarmachen und der Bootsfahrt verbunden ist. Dieses Jahr haben wir uns mal wieder Formentera gegönnt und dazu noch stilecht einen Citroën Mehari. Wie wir auf die Idee gekommen sind, ist eine gute Frage und vorab: Also wer keine Erfahrung mit diesem Stück Automobilgeschichte hat, sollte die Finger davon lassen. Das Ding fährt sich wie ein Traktor, Komfort, Sicherheit und Elektronik – Fehlanzeige, die Kupplung kennt nur an oder aus, ohne schleifpunkt… Trotzdem ein Erlebnis
Unsere Formentera Rundfahrt fiel dadurch aber sehr viel kürzer aus als geplant, so dass wir vom Verleih eigentlich nur den direkten Weg nach Ses Iletes auf dem Feldweg einmal rund um die Saline gemacht haben. Der Mehari fährt sich auf solchen Buckelpisten irgendwie besser. Ich glaube dafür wurde er mal entwickelt. Keine befestigten Straßen, wenig Verkehr, Seeluft und Sonne – so passt das. Die Kiste ist immerhin fast komplett aus Plastik wie ein Surfbrett oder Motorboot, rostet also auch nicht. Aber auf befestigter Straße fühlt man sich nicht so recht wohl mit der Seifenkiste, mit all den dicken schnellen modernen SUVs drumherum.
Da Ses Iletes generell recht gut besucht ist, war auch der Parkplatz schon voll. Erstmal 20min warten bis zum Kabuff, wo man bezahlt, dann nochmal 20min Warten und Suchen, zum Glück blieb mühsames Gekurbel aus und die Parklücke war groß genug für Mehari Anfänger. Also wer nicht seine ersten Fahrstunden auf so einem Bock hatte und das aus purer Nostalgie verklärt sieht, wer keine Vorstellung von einer Regenschirmschaltung a la Renault R4 hat – bloß die Finger vom Mehari lassen – ein echter Esel, aber liebenswert
Wir sind vom hintersten Parkplatz erstmal zum gegenüberliegenden Strand Levante gegangen, der etwas rauer ist, dafür nicht so voll und mit wunderbarem kristallklaren türkisfarbigen Wasser. Nach etwa 2 Stunden Badespass hat sich der Hunger gemeldet und wir sind zum zwischen beiden Stränden gelegenen Restaurant „Es Ministre“ gegangen. Eigentlich eine große Bretterbude, es gibt architektonisch ansprechenderes. Hätte so aber auch auf Sylt stehen können, hat eine gute, teure Karte und viel Publikum, z. T. Von den vor Anker liegenden Yachten.
Im „Es Ministre“ haben wir Gegrillten Seeteufel und gegrillte CalaMaris bestellt und für die Kids Spaghetti Bolognese sowie frittierte Chicken Fingers. Alles sehr gut aber mit Getränken ist man als Familie schnell 100-150€ los. Man gönnt sich ja sonst nix…
Danach noch ne Runde badibadi an Ses Iletes. Auch sehr schön, wobei man aber sagen muss, dass Las Salinas da locker mithalten kann, in meinen Augen sogar schöner ist.
Als sich der Tag dem Abend näherte, haben wir unser Zeugs gepackt und sind wieder rauf auf den Bock (Mehari) und im wilden Ritt nochmal durch La Savina, weil wir uns tatsächlich verfahren haben.
Insgesamt eine wunderschöne kleine Insel, aber auch ein teurer Ausflug
- Fähre 150,-€
- Mehari 90,-€
- Lecker Mittach 140,-€
Es geht auch für deutlich weniger Geld, etwa kann man statt der transmapi Fähre auch ein Taxiboot nehmen, nen einfachen fahrbaren Mietwagen und sich baguettes schmieren.